Hofer Volksfest: Adelt verteidigt Vorgehen der Stadt Hof

29. Juni 2022

Die Absage von Mörz einen Monat vor Festbeginn ist ärgerlich. Auf der Suche nach Schuldigen an der Misere machen es sich manche aber zu leicht, findet der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt:

„Als der Festbetrieb des Volksfestes im Sommer 2021 geplant und ausgeschrieben wurde, hatte sich niemand an den Formalitäten gestört. Alle wollten das Fest im nächsten Jahr zurück, so wie sie es vor der Pandemie kannten. Mit Festzelt und natürlich am liebsten mit den Hofer Volksfestwirten“, meint Adelt und fügt hinzu: „Damit stand Hof nicht allein. Mir ist keine Kommune bekannt, die zu diesem Zeitpunkt fürs nächste Jahr einen Festbetrieb in abgespeckter Form geplant und ausgeschrieben hat!“

Fakt ist und das haben zu diesem Zeitpunkt viele unterschätzt, meint der Abgeordnete: „Die Gastronomie, Veranstaltungs- und Kulturbranche leidet an Long-Covid! Es fehlt an allen Ecken und Enden an Personal für den Service, für den Aufbau, für die Veranstaltungstechnik. Selbst für das Oktoberfest wird noch händeringend Service-Personal gesucht. Viele mussten sich beruflich umorientieren und kommen jetzt auch nicht wieder. Gleichzeitig schnellen im Zuge des Ukraine-Konflikts die Preise enorm in die Höhe.“

Insofern sei der Vorschlag der Hofer Volksfestwirte für einen Biergartenbetrieb richtig und weitsichtig gewesen, aber eben leider nicht ausschreibungskonform. Denn ausgeschrieben war nun mal ein Festzelt und wenn der Zweitplatzierte sagt er packt das und er will das, dann muss man ihm die Chance geben. Andernfalls hätte er die Stadt verklagen können. „Das wäre leicht verdientes Geld gewesen“, meint Adelt. „Und dass er es packt, daran Bestand auch bei den Schaustellern damals kein Zweifel“, weiß der Abgeordnete.

Ziel war ein Volksfest, wie es die Hofer lieben und gewohnt waren und dazu gehört ein Festbetrieb mit Zelt. Dass dies nun nicht so kommt, hat viele Gründe und Ursachen und ist vor allem der generellen prekären Lage auf dem Markt geschultert. Die Stadt Hof und die Oberbürgermeisterin dafür zu kritisieren und allein verantwortlich zu machen, ist ein leichtes, trifft aber nicht den Nagel auf den Kopf“, findet Adelt.

Zum Festwirt selbst meint der Politiker: „An Mörz wird diese Saison nicht spurlos vorübergehen. Denn welche Stadt setzt denn schon auf einen Festwirt, der reihenweise Feste absagen muss?“

Für Hof, so Adelt, bleibe indes nur die Scherben aufzukehren und das Bestmögliche aus der Situation zu machen, anstatt mit Schuldzuweisungen um sich zu werfen. Ein großartiges Hofer Volksfest – da ist sich Adelt sicher – ist nach wie vor möglich, wenn alle gemeinsam anpacken und sich jetzt an die Arbeit machen.

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